Dienstag, 12. November 2024

So bauen deutsche Unternehmen im Ausland

Eller + Eller Architekten GmbH erhielten als Generalplaner den Auftrag für den Neubau des Siemens Healthineers Campus Bengaluru in Indien. Mit einem durch und durch kommunikativen Entwurf, der auch klimatische Besonderheiten nachhaltig nutzt, konnten sie sich gegen die internationale Konkurrenz durchsetzen.

Wachstumsmarkt Indien

43 Prozent der Industrieunternehmen wollen sich im Ausland engagieren. Dabei sind es vor allem größere Betriebe, die in den kommenden zwölf Monaten Investitionen im Ausland planen: Bei den Industrieunternehmen ab 1.000 Mitarbeitern steigt der Wert sogar auf ein Rekordhoch von 83 Prozent, wie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag im Sommer 2021 meldet. Die Siemens Healthineers AG, weltweit operierendes und führendes Unternehmen für Medizintechnik in Diagnostik und Therapie, ist einer dieser Investoren. Sie setzt große Hoffnungen auf den Wachstumsmarkt Indien und plant in Bengaluru den Neubau eines interdisziplinären Campus für Forschung und Entwicklung.

Ein Hoch auf die menschliche Begegnung

Das Leitkonzept für den Campus wird geprägt „durch Konnektivität, Kollaboration, Kommunikation und Transparenz“, wie Eller + Eller betonen. Technologische Innovation entsteht nicht nur in den räumlich klar definierten und auf konzentrierte Arbeit zugeschnittenen Funktionsbereichen Forschung und Entwicklung, sondern gerade auch durch das Aufeinandertreffen mit anderen Menschen, den ungeplanten Gedanken- und Meinungsaustausch – den interdisziplinären Impuls. Die menschliche Begegnung, das abwechslungsreiche Zirkulieren auf dem Campus soll in der von Eller + Eller zusammen mit Arup und Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten entworfenen Architekturlandschaft eine inspirierende Bühne erhalten.

Sieben in der Höhe gestaffelte und um einen begrünten Innenhof gruppierte Gebäude sind auf mehreren Ebenen über „sky walks“ und „sky gardens“ terrassenartig miteinander verbunden. Diesen boulevardartigen Verbindungs- und Zwischenzonen kommen wie auch die in Atrien und Lufträume eingestellten Treppenläufe mehr Bedeutung zu als reine Laufwege; sie dienen vielmehr als attraktive Begegnungs- und Kommunikationszonen zwischen den Arbeits- und Funktionsbereichen.

Symbolisches Herz des Campus soll aus Sicht der Planer die Open-Air-Lounge mit Bäumen und viel Grün werden, die wie ein Marktplatz Raum für die Begegnung von Menschen schafft. Architektur und Freiraum mit suptropischen Bäumen und üppiger Vegetation verbinden sich zu einer einheitlichen Geste und wollen die Grenzen zwischen innen und außen verschwimmen lassen. Die Bewegung auf dem Campus wird permanent neue Perspektiven, Ein- und Ausblicke ermöglichen, soll zum Entdecken einladen und den Horizont erweitern.

Den kompletten Artikel finden Sie in der Ausgabe 5/2021 von industrieBAU. Bestellen Sie jetzt Ihr kostenloses Probeexemplar >>

Neueste Beiträge