BMW: Virtuelle Fabrikplanung wird real

Ende März, und damit mehr als zwei Jahre vor dem Serienstart, ist die Fahrzeugproduktion im künftigen BMW-Werk Debrecen angelaufen – virtuell. 2025 soll dort die nächste Generation rein elektrisch betriebener Modelle der BMW Group vom Band laufen. Die Bauarbeiten haben gerade begonnen. Das Werk in Ungarn wird komplett virtuell geplant und validiert. Dabei nutzt der Automobilbauer Nividia Omniverse Enterprise, eine Plattform für den Aufbau und Betrieb industrieller 3D-Metaverse-Anwendungen. Damit lassen sich Simulationen mit digitalen Zwillingen in Echtzeit durchführen und Layouts, Robotik und Logistiksysteme virtuell optimieren.

Meilenstein hin zur BMW iFactory

Mit der durchgängig digitalen Planung der hochkomplexen Fahrzeugfertigung kommt die BMW Group ihrem Ziel der Transformation zur BMW iFactory näher. Der Einstieg erfolgte 2020 mit der Erfassung der Fertigungsstandorte der BMW Group als 3D-Scans und der virtuellen Darstellung der Fahrzeug- und Motorenwerke. Über 7 Mio. m² Innenbereiche und 15 Mio. m² Außenbereiche wurden seit November 2020 gescannt. Umbauten können mittels so genannter Re-Scan-Prozesse in die digitale Welt überführt werden, um die Aktualität der Bestandsdaten zu sichern.

Parallel entsteht die virtuelle Planung für die rund 1,4 km² große Produktion der künftigen E-Modelle in Debrecen. Sukzessive werden nun alle relevanten Produkt-, Prozess-, Qualitäts- und Kostendaten zwischen Entwicklungs-, Planungs- und Produktionsprozessen in Omniverse zugänglich gemacht. Die Weiterentwicklung sieht auch die Erfassung von „unsichtbaren“ Prozessen vor, zum Beispiel Energie- und Ressourcenverbrauch.

Neueste Beiträge