Montag, 29. April 2024

Kreislaufwirtschaft bei Dämmstoffen

Berlin verfolgt mit seinem Abfallwirtschaftskonzept 2030 bereits eine „Zero-Waste“-Strategie. Für den Gebäudebereich heißt das, bei öffentlichen Ausschreibungen müssen mit der Angebotsabgabe bereits Nachweise über die Wiederverwendbarkeit bzw. Recyclingfähigkeit der eingesetzten Baustoffe vorliegen. Ende 2022 hatte die Berliner Senatsumweltverwaltung zum 2. Fachdialog „Kreislaufwirtschaft bei Dämmstoffen“ eingeladen. Referenten aus Wirtschaft und Wissenschaft stellten Voraussetzungen für die Wiederverwendung oder stoffliche Verwertung von Dämmstoffen vor und zeigten erste Erfolge auf.

Wichtig sei unter anderen ein hoher Grad an Sauberkeit und Sortenreinheit der rückgebauten Dämmstoffe, den es vor allem bei verklebten Dämmstoffen zu verbessern gelte, betonte etwa Joachim Reinhardt, Institut für Energie und Umweltforschung (ifeu). Allerdings sei auch die lange Lebensdauer der Wärmedämmung ein positiver Beitrag zur Umweltbilanz, so Dr. Sebastian Dantz, Technischer Referent beim Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. (VDPM).

Brigitte Strathmann, Referatsleiterin beim Deutschen Institut für Bautechnik, beleuchtete die bauordnungsrechtlichen Anforderungen an das Recycling. Sie machte klar, dass es im Bauordnungsrecht um klar definierte Anforderungen gehe, die grundsätzlich immer erfüllt sein müssten. Das würde für recycelte Varianten genauso gelten wie für alle anderen Dämmstoffe.

Wie auf Baustellen bereits heute Dämmstoffe aus den verschiedenen Einbausituationen sortenrein zurückgewonnen werden können, stellte Dr. Dr. Frank Ziebeil, FZ-Recycling, anhand praktischer Beispiele vor. Die Dämmstoff-Hersteller erläuterten für die verschiedenen Materialien nach heutigem Stand der Technik mögliche Wiederverwendungs- und Recyclingwege.

Positives Resümee

Dr. Katharina Gamillscheg vom Gesamtverband Deutscher Holzhandel (GD Holz) fasste das Ergebnis der Veranstaltung zusammen: „Wie der Fachdialog gezeigt hat, arbeiten alle Hersteller an zukunftsfähigen Lösungen“. Alle Vorträge stehen unter www.fachdialog.de zum Download zur Verfügung.

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