Freitag, 26. Juli 2024

Kinzo: Game-Architektur für Spieleentwickler

Arbeiten, als befände man sich mitten in einem Computerspiel – das Berliner Architekturbüro Kinzo hat im Auftrag des koreanischen Spiele-Entwicklers und Publishers Krafton die Büroräume von PUBG Studios unkonventionell gestaltet. Die Kreativen ließen sich dafür von dem beliebten Online-Spiel „Player Unknown’s Battlegrounds“ inspirieren. Das Haus bietet professionelle Arbeitsbedingungen in einem anregenden räumlichen Layout, das die Dynamik und Funktionalität des Spiels in die Realität übersetzt. Für die Ausführungsplanung und das Baumanagement kooperierte Kinzo mit dem lokalen Innenausbauunternehmen Dawon & Company.

Die Büroetagen sind wie Karten strukturiert, die mit unterschiedlichen Anziehungspunkten  versehen und durch ein Netzwerk von Wegen miteinander verbunden sind. Diese bewusste räumliche Darstellung schafft eine Erlebniswelt für die Büronutzer, da sie zur  Erkundung und Interaktion angeregt werden, während sie sich zwischen den verschiedenen Zonen bewegen, ähnlich wie die Spieler im Spiel.

Battle Royale

Ein zentrales Thema des architektonischen Entwurfs dreht sich um die Integration von Teamwork-Elementen in den räumlichen Kontext. Gemeinschaftsbereiche, strategisch platzierte Besprechungsräume und geteilte Arbeitsstationen fördern Kooperation – zweifellos ein wichtiger Aspekt für den Erfolg sowohl im Spiel als auch im professionellen Kontext. Das Airdrop-Konzept übernahmen die Planer von der Battle-Royale-Mechanik des Spiels und übersetzten es in eine augenfällige Treppe , die als Rückgrat und Höhepunkt des Büros dient und die Mitarbeiter zu Regenerationsbereichen wie Teeküchen und Aufenthaltsräumen führt. Angrenzende Lounge-Bereiche, Stehplätze und  Besprechungsräume ergänzen dieses zentrale Element und schaffen eine dynamische Zone für zufällige Begegnungen und kreativen Austausch im Herzen des Büros.

Das architektonische Design hat zum Ziel, die Stimmung des Spiels
wiederzugeben. Die Betonung der indirekten Beleuchtung an der Decke schafft zwar dunklere Räume, trägt aber der Empfindlichkeit der Programmierer gegenüber direktem Licht Rechnung. Diese Entscheidung reflektiert den zweitwichtigsten Aspekt des Entwurfs, nämlich die Berücksichtigung des Komforts und der Vorlieben der Mitarbeitenden – Schlafkojen inklusive. So führt die rote Treppe von einem spärlich beleuchteten
Untergeschoss zu einem hellen Gemeinschaftsbereich und ermöglicht den Zugang zur
Dachterrasse mit einem spektakulären Blick auf Gangnam, dem modernen Zentrum
von Seoul.

 

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