HENN: HQ baramundi software AG fertiggestellt

In Augsburg tut sich was. Neubauten von Henning Larsen, HENN und Hadi Teherani befinden sich im Bau oder sind, wie das Headquarter der baramundi software AG, gerade fertiggestellt. Neben intensiver Bautätigkeit auf den Entwicklungsflächen der ehemaligen Ladehöfe am Augsburger Hauptbahnhof stehen nun die ersten beiden Neubauprojekte auf dem Gelände des Augsburger Innovationsparks zwischen Universität und Fußball-Arena. Mit dem Innovationsbogen von Hadi Teherani kommt demnächst ein weiteres dazu. Auf einer Fläche von rund 70 ha sollen dort künftig Lebens- und Arbeitsräume für Start-ups und wissenschaftliche Forschung entstehen.

Ort für Austausch und agiles Arbeiten

Das von HENN entworfene Headquarter der baramundi software AG ist eines der ersten Pilotprojekte am Standort. Zurückversetzt und etwas verdeckt vom massiv aufragenden Bürokomplex „Weitblick 1.7“ behauptet sich der elegante Solitär der sogenannten „Software Factory“ dennoch. Es ist ein wohltuend reduzierter Ort für Austausch und innovatives Arbeiten entstanden. Das 13.250 m² große Gebäude umfasst ein öffentliches Café, ein Foyer, flexibel anpassbare Arbeitsbereiche, einen Fitnessraum und eine Dachterrasse mit Blick auf die Alpen. Diese Flächen sind um ein innenliegendes Atrium angeordnet, dessen rotierende und sich überlappende Ausschnitte vielfältige Aufenthaltsbereiche mit unterschiedlichen Raumhöhen entstehen lassen. Eine zentrale Treppe öffnet sich im Erdgeschoss zu einem Stufenpodium und bietet so Platz für Veranstaltungen und informelle Treffen.

Überall Vorhänge

Seine Fernwirkung erreicht der kubische Neubau durch halbautomatische Vorhänge, die im Zwischenraum der Doppelfassade laufen. Der Faltenwurf nimmt dem orthogonalen Raster seine Strenge und verleiht den Büroetagen beinahe etwas Bühnenhaftes. Die hellen Stoffbahnen gewährleisten sowohl Sonnen- als auch Blendschutz und erlauben gleichzeitig ausreichend Tageslicht im Gebäudeinneren. Arbeitsplätze werden bereits bei geringer Sonneneinstrahlung automatisch verschattet, die Gemeinschaftsbereiche erst bei hohem Wärmeeintrag. Durch die unterschiedlichen Winkel der Gebäudegeometrie und die teils zugezogenen Vorhänge, abhängig vom dahinterliegenden Nutzungsbereich, entsteht ein lebhaftes Bild der gläsernen Fassade, mal opak, mal einsehbar.

Atmosphäre trotz Reduktion

In Kombination zur transparenten, schlichten Fassade ist der Innenraum mit natürlichen und unverkleideten Oberflächen gestaltet: Wände und Decken aus Beton, sichtbar verlegte Leitungen und schwarze Stromschienen für Leuchten verleihen dem Gebäude eine moderne Büroatmosphäre. In den Arbeitsbereichen kommen natürliche Farben und warme Materialien wie Holz und Stoff zum Einsatz. Alle dem Atrium zugewandten Flächen sind mit weißem Akustikputz verkleidet, der das natürliche, diffuse Licht verstärkt. Bronzefarbene Vorhänge werden als flexible Raumtrennungen eingesetzt, die eine leicht anpassbare Arbeitsumgebung ermöglichen.

Die Geschossdecken dienen als thermischer Speicher und zur Klimatisierung, sodass eine jährliche Kerntemperatur von 21 Grad erreicht werden kann. Gefilterte und temperierte Frischluft wird als Quellluft entlang der Fassade eingebracht und oben im Atrium zentral abgeführt. Flächenbündig in die Betondecken eingelegte Absorptionselemente sorgen für guten Schallschutz bei gleichzeitiger thermischer Abstrahlung der Decke.

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