Qualitätskennzeichnungen für Brandschutzbeschichtungen im Stahlbau

Die neue IGSB-INFO 2 „Brandschutzbeschichtungen: Gestaltung in Perfektion“ der Interessengemeinschaft Stahl-Brandschutzbeschichtung IGSB im bauforumstahl informiert über Oberflächengestaltung und -qualitäten, Farbwahl, Lebensdauer und Wartung, Planung, Ausschreibung und Ausführungsqualität.

Die Hersteller von Brand- und Korrosionsschutzbeschichtungen für Stahlkonstruktionen haben dazu Standards für das optische Erscheinungsbild mit verschiedenen Qualitätsstufen definiert, die bei Ausschreibungs- und Vergabeverfahren unterstützen und Sicherheit für Planer und Bauherren schaffen sollen:

Oberfläche Q1: Technischer Anstrich ohne optische Anforderungen
Oberfläche Q2: Standard-Ausführung mit geringen optischen Anforderungen
Oberfläche Q3: Dekorative Beschichtung für ein optisch hochwertiges Erscheinungsbild

Ein Beschichtungssystem für den baulichen Brandschutz besteht üblicherweise aus der Grundierung, dem Dämmschichtbildner und einem Überzugslack. In den vergangenen Jahren wurden zudem Produkte entwickelt, bei denen nur ein oder zwei Schichten erforderlich sind. Deckbeschichtungen stehen in allen RAL- und NCS-Farbtönen zur Verfügung bis hin zu eisenglimmerhaltigen DB-Farbtönen oder texturierten Oberflächen.

Bei einer Oberfläche in Q3-Qualität empfiehlt die IGSB, eine Musterfläche anfertigen zu lassen.
Neben der gewünschten Oberflächenqualität sollten in der Ausschreibung zudem weitere Anforderungen an die Brandschutzbeschichtung beschrieben werden, insbesondere:
• Brandschutz- und Korrosionsklasse
• chemische Beanspruchbarkeit (z. B. für industrielle Ansprüche)
• Eignung für Feuchträume (z. B. Schwimmbäder, Duschen, Küchen etc.)
• Oberflächenhärte (z. B. stoß- und abriebfest)
• Anforderungen bzgl. Schadstoffen und Emissionen (z. B. Halogen- oder Lösemittelfreiheit, AgBB-Konformität bzw. EPD-Nachweis)
• Farbangaben bzw. gewünschte Oberflächenstruktur

Die Oberflächenqualität beeinflussende Faktoren müssen ebenso bei Ausschreibung, Vergabe und Applikation berücksichtigt werden. So können z.B. Material-, Bauteil- und Lufttemperatur sowie Luftfeuchtigkeit und Taupunkt das Ergebnis beeinflussen und müssen bei der Applikation überwacht werden. Darüber hinaus sollte auch das Beschichtungsverfahren im Leistungsverzeichnis genannt werden, weil es das optische Erscheinungsbild beeinflusst.

Download: www.bauforumstahl.de/brandschutzbeschichtung

Robert Altmannshofer
Robert Altmannshofer
Chefredakteur und Objektleiter industrieBAU

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