Extraweißes Glas

Seit den 1960er Jahren waren die von Egon Eiermann entworfenen wabenförmigen Fassaden das Markenzeichen der Kaufhof-Häuser in Deutschland. So auch bis vor kurzem in Oldenburg. Allerdings hatte der Zahn der Zeit den Keramikwaben so zugesetzt, dass sie herunterzufallen drohten. Der Konzern entschloss sich daher, die Fassade komplett zu erneuern und am Beispiel
Oldenburg Konzepte einer neuen Vorhangfassade für Galeria Kaufhof entwickeln zu lassen. Seit kurzem stellt sich nun dort die Fassade des Kaufhauses in schimmerndem Weiß dar. Die gläserne Vorhangfassade aus dem extraweißen SGG Stadip
Diamant von Climaplus Securit konzipierte das Oldenburger Architekturbüro Angelis & Partner. Die Fassadengestaltung  formuliert den Anspruch, dem berühmten Vorgänger in Bezug auf Grundgliederung, Abstraktion und Flächigkeit und damit auch hoher Symbolkraft zu folgen, dabei jedoch zeitgenössisch und modern zu sein. So fiel die Wahl auf Glas als bestimmendes Material. Für die besondere transluzente Wirkung sorgt extraweißes Glas, das durch seinen geringen Anteil an Eisenoxid über eine optimale Transparenz verfügt. Einzelne opake Felder mit weißer Folie und kleine Rücksprünge zitieren die Vielschichtigkeit und Struktur der historischen Fassade und geben ihr einen eigenen Rhythmus.

Robert Altmannshofer
Robert Altmannshofer
Chefredakteur und Objektleiter industrieBAU

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