In vielen Unternehmen laufen täglich Kilometer an Leitungen durch Maschinen, Schaltschränke oder Steuerungen. Damit elektrische Verbindungen dauerhaft sicher funktionieren, braucht es aber mehr als nur sauberes Arbeiten. Manche kleine Bauteile können ganze Ausfälle verhindern. Die Rede ist in diesem Fall von Aderendhülsen. Diese kleinen Metallhülsen sichern feindrähtige Leiter, sie sorgen für gleichbleibende Kontaktqualität und verhindern Störungen, die ganze Prozesse lahmlegen könnten. Deshalb sollte man keineswegs an ihnen sparen.
Warum der richtige Einsatz von Aderendhülsen wichtig ist
Aderendhülsen bestehen in der Regel aus verzinntem Kupfer und werden auf das abisolierte Ende eines feindrähtigen Leiters gepresst. Ihr Zweck: die feinen Drähte bündeln, vor Beschädigungen schützen und eine gleichmäßige Kontaktfläche schaffen.
Das ist in der Praxis ein recht wichtiger Punkt in Sachen Betriebssicherheit. Die Crimpverbindung muss auf jeden Fall mechanisch stabil sein und elektrisch zuverlässig, denn sonst bleibt der Kontaktwiderstand wahrscheinlich nicht dauerhaft konstant. Wenn es hier auch nur ganz kleine Abweichungen gibt, zum Beispiel bei der Materialqualität, dem Crimpdruck oder der Passform, kann das zu Problemen führen: Hitzeentwicklung, Leistungsverlusten oder intermittierenden Fehler, um nur ein paar zu nennen. Und damit kommt es evtl. zu teuren Stillständen.
Verschiedene Arten von Aderendhülsen: isoliert oder nicht isoliert
Aderendhülsen sind in zwei Ausführungen erhältlich, was die Isolierung betrifft: isoliert und nicht isoliert.
Isolierte Aderendhülsen sind leicht zu erkennen: Sie haben eine farbige Isolierhülse, die am Kupferrohr befestigt ist. Die Farbe der Isolierhülse hat keine besondere Bedeutung – außer dass sie die Aderendhülse leicht erkennbar macht. Da Aderendhülsen mit Hülsen in einer Vielzahl von Farben erhältlich sind, können diese Hülsen zur Kennzeichnung von Aderendhülsen verwendet werden. Man sollte bei der Auswahl am besten auf diese Art setzen, denn die Isolierung schützt vor Kurzschlüssen und Berührungen.
Einzeln und doppelt isolierte Aderendhülsen
Isolierte Aderendhülsen gibt es in zwei Varianten: einzeln und doppelt (auch TWIN-Aderendhülsen genannt). Der Unterschied zwischen diesen beiden Typen ist leicht zu erkennen: Doppel-Aderendhülsen sind breiter, da die Seite mit der Isolierhülse für die Leiter zweier Kabel ausgelegt ist – im Gegensatz zu Einzel-Aderendhülsen, die nur für ein Kabel verwendet werden.
Nicht isolierte Aderendhülsen haben keine Isolierhülse wie isolierte Aderendhülsen und sind daher „farblose“ Kupferrohre. Sie haben jedoch einen ähnlichen „Kragen“, da das Ende des Kupferrohrs, in das die Drähte eingeführt werden sollen, leicht trichterförmig ist. Diese Art der Aderendhülse ist zwar billiger, aber eher weniger empfehlenswert – außer man verwendet sie wirklich nur in geschützten Installationen.
Ansonsten sind noch verzinnte Aderendhülsen zu erwähnen, die besonders gut für den industriellen Einsatz sind, da sie sehr korrosionsbeständig sind.
Typische Fehler – und wie man sie vermeidet
In der Praxis tauchen beim Einsatz von Aderendhülsen immer wieder ähnliche Probleme auf. Oft stimmt einfach die Größe nicht: Ist die Hülse zu locker oder zu eng, sitzt der Kontakt nicht richtig. Auch beim Werkzeug wird gern improvisiert. Doch wer statt eines richtigen Crimpwerkzeugs einfach irgendetwas ähnliches verwendet oder mit einem verschlissenen Werkzeug arbeitet, könnte ungleichmäßige Pressungen bekommen.
Ein weiteres Problem ist billiges Material. Günstige Hülsen sehen auf den ersten Blick vielleicht gleich aus, sie oxidieren aber viel schneller. Besonders in feuchten oder industriellen Umgebungen. Und fehlt dann noch die Isolierung, kann es bei eng belegten Klemmenfeldern schnell zu Kurzschlüssen kommen.
Solche Fehler bleiben oft so lange unentdeckt, bis die Anlage unter hoher Belastung läuft. Wer also Wert auf gute Qualität legt, prüft deshalb am besten regelmäßig die Werkzeuge und benutzt nur zertifizierte Komponenten. Außerdem sollte man seine Mitarbeitende im fachgerechten Crimpen schulen.
Professionelles Crimpen = gute Qualität
Richtig ausgeführtes Crimpen ist für die Qualität der Verbindung notwendig. Nur eine richtig verpresste Hülse garantiert, dass Leiter und Hülse dauerhafte und leitfähige zusammenhängen. Dafür sind passende Werkzeuge, gut abgestimmte Crimpgeometrien und eine regelmäßige Wartung Pflicht.
Ein kleiner, aber wirkungsvoller Tipp aus der Praxis: Jede verpresste Verbindung einmal kurz mechanisch testen. Löst sich die Hülse, war der Anpressdruck zu niedrig. Oder das Werkzeug ist einfach zu alt.
