Hermann Kaufmann: SWG-Produktionshalle

Im Mai 2019 haben die Montagearbeiten für die neue Produktions- und Logistikhalle mit Besucherzentrum von SWG Produktion Schraubenwerk Gaisbach begonnen. Die Pläne für den Neubau des Herstellers von Schrauben für den Holz- und Metallbau stammen vom österreichischen Architekten Hermann Kaufmann. Um die Produkte künftig am gebauten Beispiel zu demonstrieren, wird die neue Firmenzentrale über eine metallene Fassade auf einer hölzernen Tragwerkskonstruktion aus einem speziell verklebten Buchenholz (BauBuche) verfügen. In industrieBAU 2/2019 verlegten wir die Produktionshalle von SWG versehentlich nach Österreich, tatsächlich entsteht sie aber derzeit im baden-württembergischen Waldenau. Ab 2020 soll dort die Produktion in der Halle mit einer Grundfläche von 12.800 qm starten.

Industrielles Bauen mit Holz

Aufgrund der großen Spannweiten ist Holzbauweise eher untypisch für ein Gebäude mit einer Fläche von 97 m auf 114 m bei einer Höhe von rund 12 m. Da der architektonische Entwurf aber ein sehr feingliedriges Tragwerk vorsieht, eignen sich Baustoffe wie Spannbeton oder Stahl nicht, denn sie sind schwerer, klobiger und teurer als BauBuche. Das Dachtragwerk aus Buchen-Furnierschichtholz überspannt die Halle, die sich in fünf Schiffe untergliedert. Ein kammartig strukturiertes Dach bedeckt die Tragwerkskonstruktion, sodass natürliches Licht in die jeweiligen Arbeitsbereiche einfällt. Helles Holz, Tageslicht und viel Platz werden das Innenleben der dreistöckigen Halle bestimmen. Die Produktionshalle soll künftig einen Fertigungs- und Logistikbereich beheimaten, der rund 70 Prozent des Gebäudes ausmachen soll. Auf den übrigen Flächen werden ein Areal für Werkzeug und Werkzeugbau sowie ein Lager für Rohmaterial entstehen.

Text: Dipl.-Ing. (FH) Susanne Jacob-Freitag

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