Bauernhof im Hafenbecken

Das Architekturbüro Goldsmith Company hat für den Merwehafen in Rotterdam schwimmende Farmen für Kühe und Hühner entworfen. Während die Floating Dairy Farm bereits realisiert ist und 40 Kühen einen Platz zum Leben, Grasen und Milchgeben bietet, ist die Floating Poultry Farm bislang noch ein Konzept. Auf dem schippernden Geflügelhof, der eine Weiterentwicklung der schwimmenden Molkerei ist, sollen künftig bis zu 7.000 Hennen einziehen. Rinder und Hühner, die auf dem Meer leben, klingen zunächst absurd, doch dadurch bleiben Gebiete an Land frei, was in Anbetracht des steigenden Meeresspiegels und anderer Gründe für Flächenknappheit von Vorteil ist.

Dreistöckiger Baukörper

Die Konstruktion besteht aus zwei übereinander gestapelten Produktionsflächen. In der untersten Etage, die sich unter Wasser befindet und aus drei Schwimmkörpern (Pontons) zusammensetzt, werden bei LED-Beleuchtung Gemüse, Kräuter und Kresse angebaut. In der Ebene darüber werden die Eier und die Pflanzen verarbeitet und verpackt. Im obersten Stockwerk siedelt sich der Hühnerstall an. Jede dieser Ebenen verfügt über ein eigenes Erscheinungsbild: Während die Pontons aus Beton bestehen, ist die Fabrikfläche von Glas umhüllt, um den Produktionsprozess für Besucher transparent darzustellen. Der Hühnerstall ist mit einer Fassade aus transluzentem Polycarbonat verkleidet und darüber trägt ein Stahlrahmen das Dach mit einer Photovoltaikanlage. Insgesamt bietet die Geflügelfarm eine Bruttogeschossfläche von 3.500 qm.

Nachhaltigkeitsprinzip

Der Entwurf von Goldsmith folgt den Prinzipien der Nachhaltigkeit, um den ökologischen Fußabdruck des Bauwerks zu minimieren. Das unterste Stockwerk bringt warme, feuchte Luft in Umlauf. Ein effizientes Belüftungs- und Energiesystem reduziert die Emissionen der Tiere und den Ausstoß von Stickstoff. Zudem wird der Hühnermist als Düngemittel für die Pflanzen genutzt und die Photovoltaikanlage versorgt die Geflügelfarm mit Energie. Mehr zu der schwimmenden Konstruktion für die Kühe lesen Sie in Ausgabe 2/2021 von industrieBAU. Testen Sie jetzt kostenlos das Fachmagazin als ePaper!

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