Sauter: Industriebau nach Minergie-Standard

Der Gebäudeautomation- und Systemintegrationanbieter Sauter hat zu seinem 100-jährigen Firmenjubiläum den Neubau am Unternehmenshauptsitz in Basel eröffnet. Das Energiekonzept hat Vorbildcharakter, denn das Gebäude ist der erste Industrieneubau der Nordwestschweiz mit dem Qualitätssiegel Minergie. In den letzten zehn Jahren hat Sauter den CO2-Ausstoss auf dem Werkareal um mehr als 50 Prozent gesenkt.

Das neue Stahlbetongebäude erstreckt sich auf 8.600 m². Es beherbergt 19 Büros, acht Besprechungsräume, eine Werkstätte, einen Packerei-, Logistik- und Versandbetrieb, eine Montagestätte, die Verkaufsadministration, einen Server-Raum und verschiedene technische Räume. 20 Monate vergingen vom Spatenstich bis zur Inbetriebnahme des Neubaus. In dieser Zeit wurden 890 Tonnen Stahl und 7.000 m3 bzw. 16.100 Tonnen Beton verbaut. Sämtliche baulichen Elemente wie Fassade, Dämmung, Beleuchtung, Fenster und Türen, Steuer- und Regeltechnik, welche die Energieeffizienz beeinflussen, wurden hinsichtlich einer optimalen Energieeffizienz ausgewählt – zum Beispiel Holz-Metall-Fenster mit 3-fach Isolierverglasung, Sonnenstoren mit Licht-Optimierungsfunktion. Die Investitionssumme beträgt 25 Mio. Schweizer Franken.

Keine fossile Energie bis -5° C

Im neuen Gebäude, in dem rund 500 Mitarbeiter untergebracht sind, setzt Sauter erneuerbare Energiequellen ein. Unter dem Werksareal befindet sich ein unterirdischer Grundwasserfluss, dessen Wasser zum Kühlen und Heizen des Neubaus eingesetzt wird. 100 Prozent der Kühlenergie und 85 Prozent der Heizenergie gewinnt Sauter somit aus erneuerbaren Energien. Bis zum Sommer soll zusätzlich eine neue Solarstromanlage auf dem Dach des Neubaus mit einer Leistung von 58,5 kWp und einem erwarteten Ertrag von 52.083 kWh in Betrieb genommen werden. Die Gebäudetechnik wird vom hauseigenen Gebäudemanagementsystem EY-modulo 5 gesteuert. Bis zu einer Außentemperatur von -5 °C benötigt das Gebäude keine fossile Energie.

Realisiert wurde der Neubau von den Vischer Architekten Basel. Architekt Lukas Stutz sah die besondere Herausforderung bei dem Projekt, darin, dass Sauter sich ein multifunktionales Bauwerk wünschte, das die unterschiedlichen Nutzungsbereiche Büro, Lager und Produktion unter einem Dach vereint.

Das Schweizer Minergie-Label

Das Schweizer Label Minergie steht für neue und modernisierte Gebäude, deren Energieverbrauch für Heizung und Kühlung den gesetzlichen Grenzwert von 40 kWh pro m2 und Jahr nicht überschreiten. Dies entspricht rund 4 Litern Öl pro m2-Fläche und Jahr. In der Schweiz liegt der durchschnittliche Energiebedarf für Heizung und Kühlung bei rund 170 kWh pro m2 und Jahr oder rund 17 Litern Öl pro m2-Fläche und Jahr. Der Energieverbrauch des Neubaus von Sauter entspricht rund 35 kWh pro m2 und Jahr.

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