Kulturmagnet statt Industriebrache

Nordeuropa entdeckt spektakuläre Kultur- und Musikbauten, um Industriebrachen, desolate Uferstreifen oder auch Schnittstellen zwischen städtisch etablierten Gebieten und potentiellen Entwicklungsgebieten zu beleben. Nach der Oper in Oslo, der Konzerthalle Harpa in Reykjavik ist nun im norwegischen Kristiansand von dem finnischen Büro ALA Architects das Kilden Performing Arts Centre fertiggestellt worden. Ein Kulturmagnet im ehemaligen Industriehafen. Theater, Opernensemble und Symphonieorchester finden hinter der sinnfälligen und großen Geste einer hölzernen Welle ihr neues Zuhause.

„Die monumentale, abstrakte Form der Wand aus lokalem Eichenholz trennt die Fantasie von der Wirklichkeit.” erklären die Architekten. „Betreten die Zuschauer das Gebäude, bewegen sie sich von einer natürlichen Landschaft in das Reich der darstellenden Künste.“ Besondere Bereiche sind dabei Foyer und Eingang: Den Veranstaltungssälen vorgelagert befinden sie sich unter dem Schwung des Holzdaches, nur durch eine hauchdünn wirkende Glashaut vom Außenraum getrennt. Diese schneidet sich in einer schnurgeraden Linie förmlich in das gewellte Dach ein. Lediglich die Ecken zu den seitlichen Abschlüssen sind sanft gerundet. Mit einer Breite von jeweils 3 m und Höhen von etwa 2 m fügen sich die Glaselemente parallel zum Meeresufer in eine zurückhaltend-elegante Stahlkonstruktion. Oben schließen Modellscheiben die Fassade zur welligen Decke ab.

Das Meer ist für die Besucher durch die 100 m lange Foyerfassade immer in Sicht – blendfrei und geschützt durch die Gläser von Schollglas. Diese bescheren den Besuchern bei jedem Wetter konstant angenehme Innenraumtemperaturen und ein erquickliches Kulturerlebnis.

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