Henn gewinnt Wettbewerb für Kingdee Tower in Shenzen

Das chinesische Softwareunternehmen Kingdee erweitert sein Headquarter in der südchinesischen Metropole Shenzhen nach einem Entwurf von Henn. Der 199 Meter hohe Turm von Henn wurde im Rahmen eines internationalen eingeladenen Wettbewerbs mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Der Rohbau für das geplante Bürohochhaus soll 2017 fertiggestellt werden.

Als zentraler Kopfbau für den Unternehmenssitz erhält der verglaste Turm in exponierter Lage eine Signalwirkung als städtebauliches Landmark. Aus der optimalen Flächennutzung zwischen zwei neungeschossigen Bestandgebäuden ergibt sich die unregelmäßige fünfeckige Gebäudegrundfläche des 44 Geschosse zählenden Gebäudes.

Das Hochhaus kragt in drei unterschiedlichen Höhen aus und erhält so eine skulpturale Anmutung. Gleichzeitig erweitern die Vorsprünge die Geschossflächen der Konferenzebenen auf verschiedene Seiten. Durch seine facettenreiche geometrische Form fügt sich der Neubau in das bestehende Ensemble aus Bürogebäuden ein.

Das dreigeschossige Atrium des Turms ist durchgängig verglast und als offenes Entree konzipiert. Besucher und Mitarbeiter werden in einem offenen und repräsentativen Foyer empfangen, das auch im Außenraum Wirkung zeigt. Die Aufzüge im zentralen Erschließungskern führen in die einzelnen Etagen und deren flexibel nutzbare Büroflächen. Das Stützenraster des Turms sowie sein Stahlbetonkern, der sich an der fünfeckigen Grundform orientiert, bilden ein effektives Tragwerk. Unter den Konferenzetagen an den Auskragungen befinden sich jeweils Technikgeschosse, in denen das Raster der Stützen verspringt.

Die Fassadengestaltung des Hochhauses erzeugt ein optimales Verhältnis zwischen Ausblick und Verschattung. Dabei reagieren die Struktur und der Transparenzgrad der Außenhülle jeweils auf die Sonneneinstrahlung und das konkrete Raumprogramm. Die öffentlichen Bereiche auf der Höhe der charakteristischen Vorsprünge des Gebäudes erhalten durch plane Fensterflächen maximale Transparenz und freie Aussicht. Die Faltung sowie der Anteil geschlossener Fassadenelemente in den Büroetagen reagieren auf die Sonneneinstrahlung und verschatten die Innenräume. So werden die Büroflächen entsprechend den Herausforderungen des tropischen Klimas in der Metropole angemessen vor der Sonne geschützt.

Robert Altmannshofer
Robert Altmannshofer
Chefredakteur und Objektleiter industrieBAU

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