Stählernes Meisterwerk in Leipzig

Die denkmalgeschützte Halle 15 auf dem alten Gelände der Messe Leipzig ist nun ein Fahrradladen. Zum Zeitpunkt ihrer Entstehung 1928 hielt die Messehalle mit einer Spannweite von mehr als 100 m den Weltrekord für die größte Stützweite. Damals wurden nach den Plänen der Leipziger Architekten Crämer & Petschler insgesamt 1.800 t Stahl verbaut. Im Jahr 1943/44 fiel das Bauwerk dann einem Bombenangriff zum Opfer, woraufhin mehrere Stützen eingezogen wurden, um die Stabilität der Halle zu gewährleisten. Nachdem die Messe Leipzig in den 1990er Jahren im Norden der Stadt ein neues Areal bezog, fungierte die Halle 15 zunächst als Restpostenmarkt.

Neue Nutzung der alten Konstruktion

Schließlich erwarb die Fahrradeinzelhandelskette Zweirad Stadler 2015 das denkmalgeschütze Bauwerk als Verkaufsfläche. Der Leitgedanke des Umbaus bestand darin, durch die Rekonstruktion des ursprünglichen Innenraums eine denkmalgerechte und wirtschaftliche Lösung zu finden. Dazu sahen die Entwürfe von Westphal Architekten BDA 6.000 qm Verkaufs- und 2.700 qm Lagerfläche mit Anlieferungszone vor. Darüber hinaus umfasst das neue Raumkonzept eine Fahrradwerkstatt, Sozial- und Büroräume sowie Platz für die Gebäudetechnik. Dazu wurden die nachträglich eingebrachten Sicherungsstützen entfernt, die ursprüngliche Stahlkonstruktion freigelegt und die Kopfbauten an der Nordfassade abgetragen.

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