Die Hortenkachel

Foto: Inge Goertz-Bauer
Foto: Inge Goertz-Bauer

Derzeit wird das ehemalige Horten-Warenhaus an der Ecke Ostwall/Rheinstraße in Krefeld saniert. Der Ende der 1960er Jahre realisierte Bau mit der prägnanten Fassade wird oftmals als Egon-Eiermann-Gebäude deklariert, stammt jedoch von HPP.

Der aufwändige Abriss der Kaufhaus-Fassade sorgt nun für hitzige Diskussionen: Helmut Hentrich, Gründer des Architekturbüros HPP Architekten, entwarf 1966 im Zuge der Planungen für das Kaufhaus die sogenannte „Hortenkachel“. Im Gegensatz zu Egon Eiermann, der zu damaliger Zeit ebenfalls eine Kachel entwickelte, ließ sich HPP den Entwurf jedoch nicht patentieren, weshalb es heute oftmals zu Verwechslungen kommt und Eiermann weitläufig als Erfinder dieses Kacheldesigns gilt.

Die Hortenkachel wurde zum Imageträger der Horten-Kaufhäuser und trug in vielen Filialen deutschlandweit maßgeblich zum Wiedererkennungswert bei. Die Krefelder philosophieren nun, wie mit dem Abriss und dem damit verbundenen Verlust eines wichtigen Teils des Stadtbildes umgegangen werden kann. Der Verein „Impuls Krefeld“ will etwa 100 Kacheln der Hortenfassade als Designobjekte bearbeiten lassen und für einen gemeinnützigen Zweck versteigern. Architekt Markus Schafaff schlägt vor, eine Skulptur zu formen und auf dem Ostwall zu positionieren

Gerhard G. Feldmeyer, geschäftsführender Gesellschafter HPP Architekten begrüßt diese Ideen: „Wir sind natürlich sehr interessiert daran, dieses Relikt der Nachkriegsmoderne zu schützen und in Teilen zu erhalten“.

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