Corona: Düstere Vorahnungen der Architekten

Die Bundesarchitektenkammer hat im April 2020 eine Online-Kurzbefragung zu den Folgen der Corona-Epidemie durchgeführt. Daran konnten alle selbständig tätigen Mitglieder der Architekten- und Ingenieurkammern der Länder teilnehmen, 6.013 Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner beantworteten die Fragen.

Gesamtsituation

Dabei merkten 81 Prozent der Befragten bereits erste negative Auswirkungen der Pandemie, nur 19 Prozent stellten bislang keine nachteiligen Folgen für ihr Büro fest. Vor allem Innenarchitekten schätzen ihre Sparte als besonders betroffen ein. Ebenfalls stark beeinträchtigt das neuartige Coronavirus die wirtschaftliche Situation von Büros mit vorwiegend privaten oder gewerblichen Auftraggebern.

Auftragslage

Zu den Folgen, die die Befragten am häufigsten nannten, gehören abgesagte beziehungsweise zurückgestellte Aufträge (52 Prozent), Verzögerungen im Genehmigungsprozess durch eine unterbesetzte öffentliche Verwaltung (41 Prozent) sowie Verzug auf der Baustelle durch Lieferverzögerungen (34 Prozent) und Personalengpässe der ausführenden Unternehmen (34 Prozent). Weiterhin gaben 24 Prozent der Architekten an, dass Hygienevorschriften, die auf der Baustelle umgesetzt werden müssen, bei ihnen zu Nachteilen führen.

Finanzieller Zustand

53 Prozent der Büroinhaber stellen sich auf Liquiditätsengpässe ein: 18 Prozent haben zum Befragungszeitpunkt bereits Liquiditätsprobleme oder erwarten sie noch in der ersten Jahreshälfte. 35 Prozent rechnen im zweiten Halbjahr 2020 mit Zahlungsengpässen.

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