Bundesbauministerium will HOAI gegen EU-Kommission verteidigen

Das Bundesbauministerium will die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOIAI) gegen Angriffe aus Brüssel verteidigen. Dies betonte Baustaatssekretär Gunther Adler zur Eröffnung des Bundesarchitektentags in Hannover.

Das Bauministerium will demnach verhindern, dass „Architektenleistungen zu Dumpingpreisen angeboten werden“.

Mitte Juni hatte die Europäische Kommission gegen die Bundesrepublik Deutschland wegen der unzureichenden Einhaltung der Dienstleistungsrichtlinie bei reglementierten Berufen den ersten Schritt eines Vertragsverletzungsverfahrens eingeleitet. Die Kommission forderte Deutschland auf, die verbindlichen Mindestpreise für Architekten in Deutschland aufzuheben.

Das Bundesbauministerium setzt sich dagegen laut Adler dafür ein, das Verhandlungsverfahren als das geeignete Vergabeverfahren für Architekten- und Ingenieurleistungen zu erhalten sowie Planungswettbewerbe in der Vergabeverordnung zu stärken.

Der von der Bundesarchitektenkammer ausgerichtete Kongress widmet sich den Herausforderungen des Berufsstandes und steht in diesem Jahr unter dem Motto “Zukunft planen“. Der Deutsche Architektentag findet alle vier Jahre als Großveranstaltung des Berufsstandes statt. Er ist traditionell Anlass, die Aufgaben des Berufsstands insbesondere im Hinblick auf Ökonomie und Soziales zu definieren und dient der Standortbestimmung für die von der Bundesarchitektenkammer vertretenen Architekten, Landschaftsarchitekten, Innenarchitekten und Stadtplaner – derzeit rund 130.000.

Robert Altmannshofer
Robert Altmannshofer
Chefredakteur und Objektleiter industrieBAU

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