Mittwoch, 16. Oktober 2024

Baugenehmigung für Timber Factory

In München entsteht mit der Timber Factory der erste Holz-Hybrid-Gewerbebau seiner Größenordnung in der bayerischen Metropole. Das Großprojekt ist ein Joint Venture der Immobilienentwickler UBM Development und ARE Austrian Real Estate. Im September wurde die Baugenehmigung für den ersten rund 13.200 m² großen Bauabschnitt erteilt. Insgesamt 59.500 m² Bruttogeschossfläche werden in mehreren Phasen an der Baubergerstraße, im aufstrebenden Stadtteil Moosach, entstehen. Das Projekt sei in seiner Konzeption aktuell einzigartig am Markt, wie die Investoren verkünden: Auf dem Campus lassen sich demnach Flächen für Produktion und leichte Produktion genauso umsetzen wie Forschungswerkstätten und S2-Laborflächen bis hin zu klassischen Büros – alles in nachhaltiger Holz-Hybrid-Konstruktion. Die Timber Factory hat besonders Unternehmen aus der Automotive-, Robotik- oder Pharma-Produktionsbranche als künftige Nutzer im Blick. Der Entwurf stammt von 03 Arch. GmbH, München, und HK Architekten, Hermann Kaufmann + Partner ZT GmbH aus Schwarzach, Österreich.

Holzbau mit Vorteilen

Die vier versetzten Baukörper sind bis zu zwölf Geschosse hoch. In der Holz-Hybrid-Tragkonstruktion werden rund 8.000 m³ Holz verbaut, wodurch etwa ebenso viel Tonnen CO2 gebunden werden. Neben flexiblen Flächengrößen erlaubt die Holzkonstruktion zudem überdurchschnittliche Raumhöhen und Traglasten, sodass selbst produzierende Betriebe als Mieter in Frage kommen. In der Planung wurden Geschosshöhen von bis zu 4,5 m sowie Nutz- und Verkehrslasten von bis zu 1,5 t pro m² berücksichtigt. Ein hoher Vorfertigungsgrad der Holzbauteile verspricht eine Reduktion der Umweltbelastung und des Lärms auf der Baustelle.

Cradle to Cradle

Die Timber Factory setzt aber nicht nur auf eine umweltfreundliche Holz-Hybrid-Bauweise, sondern auch auf einen Cradle-to-Cradle-Ansatz. Ziel ist, möglichst viele der Materialien der alten Lagerhallen auf dem Gelände wiederzuverwenden und umweltschonend zu recyceln. Mithilfe sorgfältiger Materialtrennung kann ein fast vollständig geschlossener Materialkreislauf erreicht werden.

Aktuell ist der Abriss der Bestandsgebäude ober- und unterirdisch abgeschlossen. Bis 2026 soll der erste Bauabschnitt fertig zum Bezug sein.

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