Dienstag, 3. Dezember 2024

Artenvielfalt am Logistikzentrum

Das Areal rund um das L’Oréal-Distributionszentrum in Muggensturm bei Karlsruhe weist eine einzigartige Artenvielfalt auf – und wurde deshalb jetzt von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) mit dem DGNB-Zertifikat in Gold für Biodiversitätsfördernde Außenräume ausgezeichnet. Zu den Maßnahmen gehört auch ein umfangreiches Entwässerungskonzept mit großem, begrüntem Wasserrückhaltebecken.

„Bei L’Oréal liegt für alle Unternehmensstandorte ein umfassender Leitfaden zum Biodiversitätsmanagement vor. Unser Ziel ist, dass bis 2030 unsere Standorte und die von uns betriebenen Gebäude eine positive Auswirkung auf die Biodiversität in ihrer Umgebung haben“, skizziert Ina Allmendinger, Junior EHS (Environment, Health & Safety) Managerin bei L’Oréal den Hintergrund zum Projekt, das von dem auf Bau und Immobilien spezialisierten Beratungsunternehmen Drees & Sommer SE begleitet wurde. Investor und Grundstückseigner des Zentrums ist Prologis als international tätiger Anbieter von Logistikimmobilien.

Industrie und Natur im Einklang

„Das Distributionszentrum in Muggensturm zeigt, dass Industrie und Natur kein Widerspruch sein müssen – und dass es mit einer guten Planung gelingen kann, Außenraumflächen naturnah und biodiversitätsfördernd zu gestalten, um dadurch die Artenvielfalt vor Ort zu fördern“, erklärt Laura Lerner. Sie ist bei Drees & Sommer Auditorin für Biodiversitätsfördernde Außenräume.

Nachhaltigkeit spielte beim Bau des L’Oréal-Distributionszentrums von Beginn an eine zentrale Rolle. Dazu gehört auch ein umfangreiches Entwässerungskonzept mit großem, begrüntem Wasserrückhaltebecken. Das gesammelte Regenwasser wird zum Bewässern der Grünflächen, für die Reinigung der Hallen und für die WC-Spülungen genutzt. Das Dach ist begrünt und bietet ebenso Lebensraum für diverse Tierarten wie die biodivers konzipierte Umgebung.

„L‘Oréal nutzt viele Möglichkeiten, um das Gelände biodiversitätsfreundlich zu gestalten und stetig zu optimieren“, sagt Laura Lerner. Auf dem Gründach nistet ein Feldlerchenpaar, was in Deutschland einzigartig ist. Ein Folienteich im an die Kantine angrenzenden Innenhof bietet Lebensraum für die Kreuzkröte sowie die streng geschützte Wechselkröte. Mit der Sichtung der Zaun- und Mauereidechse auf dem Gelände gelangen Nachweise von Reptilienarten. Auf dem Gründach leben auch die vom Aussterben bedrohte Grüne Strandschrecke sowie die streng geschützte Blauflügelige Ödlandschrecke. Darüber hinaus wurden in einem Gutachten 30 Vogelarten, 9 Fledermausarten, 15 Falterarten, 17 Arten von Fang- und Heuschrecken und diverse Großsäuger wie etwa Füchse nachgewiesen. Insgesamt bietet das Areal Lebensraum für 173 verschiedene Tierarten.

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