Samstag, 7. Juni 2025

Aktuelle Arup-Studie zum Einsatz von KI

Während Planungsunternehmen weltweit zunehmend auf Künstliche Intelligenz (KI) setzen, zeigt eine neue internationale Untersuchung von Arup, dass Deutschland im Vergleich hinter anderen Ländern zurückbleibt. Die vom Planungs- und Beratungsbüro in Auftrag gegebene Studie „Embracing AI: Reshaping Today’s Cities and Built Environment“ eruiert den Einsatz und die Einstellung zu KI bei Fachleuten aus Architektur, Ingenieurwesen und Stadtplanung. An der Befragung nahmen 5.000 Experten und Expertinnen aus zehn Ländern teil: Australien, Brasilien, China, Deutschland, Großbritannien, Indien, Indonesien, Nigeria, Singapur und den USA.

Prozesse optimieren und das Bauen dekarbonisieren

Laut der Studie gaben lediglich 27 % der deutschen Befragten an, KI täglich in ihrer Arbeit zu nutzen. Dies ist der niedrigste Wert im internationalen Vergleich. Bei den Spitzenreitern Nigeria (46 %), USA (42 %) und Brasilien (41 %) ist KI bereits intensiv im Alltag von Planungs- und Bauprojekten verankert. Demgegenüber steht aber immerhin ein großes Interesse der deutschen Fachleute. So zeigen sich 81 % grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber KI. Potenziale sehen sie in der Beschleunigung von Projekten und in der Dekarbonisierung des Bausektors. So nennen die Befragten den Beitrag von KI zur Bewältigung von Klima- und Naturkatastrophen, Abfallreduzierung, die Entwicklung nachhaltiger Materialien, Stadtplanung und Smart Cities (29 %), Optimierung erneuerbarer Energien und nachhaltige Gebäudeplanung mit jeweils 29 bzw. 30 % praktisch gleichauf als wichtigste Chancen für den KI-Einsatz. Mit jeweils 25 bzw. 26 % Nennungen bilden Themen wie die Beschleunigung der Projektabwicklung, die Unterstützung bei der Einhaltung von Budgets, Erleichterung von Entscheidungsprozessen und die Fokussierung auf kreativere Arbeit ein zweites Cluster, das stärker auf die Prozesse des Planens und Bauens abzielt.

Als größte Hindernisse für eine breitere Anwendung von KI in Deutschland nenne die Befragten vor allem die „mangelnde Datenqualität, ethische Bedenken und Sicherheitsdefizite sowie den Eindruck, dass sich KI-Anwendungen derzeit stärker auf andere Branchen konzentrieren“ (je 34 %). Hinzu komme laut Arup, dass viele Fachkräfte in der Branche bereits einige der fortschrittlichsten KI-Tools nutzen. Dies gilt der Umfrage zufolge besonders für Datenanalysen auf Basis von Machine Learning (38 %), Prognosen auf Basis von Machine Learning (35 %), wissenschaftsbasierte KI (35 %) und groß angelegte Simulationen (34 %). Dennoch hat fast jeder Zweite Bedenken wegen der starken Marktkonzentration auf eine geringe Anzahl großer, globaler Technologiekonzerne.

Den Beitrag finden Sie in der Ausgabe Juni/Juli 2025 von industrieBAU.
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Text: Robert Altmannshofer

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