In Deutschland gibt es zahlreiche künstliche Gewässer, die sich technisch für die Nutzung schwimmender PV-Anlagen eignen. Besonders vielversprechend erscheinen zum einen industriell genutzte Gewässer wie Kies- und Baggerseen, da hier der solare Strom direkt zur Dekarbonisierung der Industrie beiträgt. Betrachtet man insbesondere die Umweltverträglichkeit, hat zum anderen die Nachnutzung vormals industriell genutzter Flächen wie stillgelegte, geflutete Tagebauseen ein hohes Potenzial. Schätzungen zufolge könnte die installierbare Leistung bei einer Flächenabdeckung von 15 Prozent zwischen 13,7 und 19,1 GW liegen.
Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat einen Leitfaden zur schwimmenden Photovoltaik (Floating PV) veröffentlicht, um die Markteinführung der Technologie zu unterstützen. Die Broschüre bietet praxisnahe Empfehlungen sowie Informationen über das Potenzial schwimmender Photovoltaikanlagen, den aktuellen Technologiestand und den rechtlichen Rahmen. Zudem enthält er Hinweise zur Planung und zum Betrieb von FPV-Anlagen und analysiert deren Nachhaltigkeitspotenzial.
Der Leitfaden stützt sich auf Erkenntnisse aus den Projekten PV2Float und FPV4Resilience, gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) sowie das Leistungszentrum Nachhaltigkeit Freiburg (LZN).
Reduktion des Flächenbedarfs
Floating PV-Anlagen, die auf künstlichen Gewässern wie Bagger- und Stauseen eingerichtet werden, haben in den letzten Jahren weltweit an Bedeutung gewonnen. Die installierte Gesamtleistung stieg von 10 MW im Jahr 2014 auf über 7,7 GW im Jahr 2023. Die Technologie bietet nicht nur eine effiziente Nutzung von Wasserflächen, sondern trägt auch zur Reduzierung des Flächenbedarfs an Land bei, was besonders in dicht besiedelten Regionen von Vorteil ist.
Der Leitfaden steht hier zum kostenlosen Download bereit.