Erstes Holz-Hybrid-Hochhaus

Als erstes achtstöckiges, ungekapseltes Holz-Hybrid-Gebäude wird der „LifeCycle Tower“ (LCT) ab September 2011 in Dornbirn, Österreich, realisiert. Initiiert von der Vorarlberger Rhomberg Gruppe, entwickelte ein Team aus führenden Experten aller Sparten des nachhaltigen Bauens (Architektur, Holzbau, Bauphysik, Statik, usw.) ein marktreifes Hybrid-Bausystem für Hochhäuser bis zu 30 Stockwerken. Der Prototyp wird zeigen, wie vielfältig die Einsatzmöglichkeiten des modularen Bausystems sind.

Ein Meilenstein im Holzhausbau ist die Genehmigung für das achtstöckige Holz-Hybridgebäude. Denn im Gegensatz zu bisherigen Holzbauten sind die tragenden Elemente des LCT ONE nicht beplankt. Ein Novum, das durch die enge Zusammenarbeit mit Brandschutzbehörden und durch umfangreiche Brandversuche ermöglicht wurde. Die ungekapselte, d.h. nicht verkleidete Holz-Struktur, macht die Vorzüge des Baustoffes Holz im Innenraum erlebbar, spart Ressourcen und ist gleichzeitig ein wichtiger Teil des Brandschutzkonzepts. Ein weiterer Unterschied zu herkömmlichen Holzbauten: Der LifeCycle Tower besteht zwar zum Großteil aus Holz, das Material wird jedoch nur dort eingesetzt wird, wo es auch Sinn macht. So wird bei den Hybrid-Decken neben Holz auch Stahlbeton verwendet, um ein Optimum an Schall-, Lärm-, und Brandschutz zu erzielen.

Der LifeCycle Tower ist variabel nutzbar, da keine tragenden Trennwände eingesetzt werden müssen. Wie in einem Baukasten können die strukturellen Elemente nach Belieben verschieden angeordnet werden. Der Nutzung sind daher kaum Grenzen gesetzt. Ein LCT kann Hotel, Wohn- oder Bürogebäude sein, oder gar verschiedene Sparten unter einem Dach vereinen.

Robert Altmannshofer
Robert Altmannshofer
Chefredakteur und Objektleiter industrieBAU

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