Neue Fensternorm DIN 18055

Seit November 2014 ist die DIN 18055 „Kriterien für die Anwendung von Fenstern und Außentüren nach DIN EN 14351-1“ in Kraft. Sie beinhaltet die Mindestanforderungen in Deutschland für den Wärmeschutz, die Widerstandsfähigkeit gegen Windlast oder die Schlagregendichtheit. Das ift Rosenheim hat dafür ein praktisches Online-Tool entwickelt, mit dem sich die Anforderungen einfach ermitteln lassen. Bisher waren die Anforderungen an Fenster und Außentüren auf verschiedene Regelwerke und Gesetze verteilt. Auf Wunsch der Fensterbranche wurden die normativen Grundlagen in einer nationalen Norm zusammengefasst.

Die DIN 18055 hilft, für ein Bauobjekt in Deutschland die Anforderungen mit Grenzwerten und Klassifizierungen einfacher zu ermitteln. In Kapitel 4 werden dazu im Wesentlichen folgende Eigenschaften behandelt:

  • Widerstandsfähigkeit gegen Windlast und Schneelast bei Dachflächenfenstern,
  • Luftdurchlässigkeit und Schlagregendichtheit,
  • Stoßfestigkeit und Tragfähigkeit von Sicherheitsvorrichtungen,
  • Schall-/Wärmeschutz und Brandverhalten,
  • Strahlungseigenschaften,
  • Bedienungskräfte, Mechanische Festigkeit und Einbruchhemmung,
  • Dauerfunktion und Differenzklimaverhalten,
  • Barrierefreiheit,
  • Verwendung von absturzsichernden Verglasungen und Türen mit Notausgangs- oder Paniktürverschlüssen.

Die Anhänge A bis E bieten Empfehlungen und weitere Erläuterungen zu den Anforderungen. Eine wichtige Änderung ergab sich bei den Windlastannahmen für ein Gebäude, die nun auf Basis des Eurocode 1, DIN 1991-1-4, ermittelt werden. Dies führte zu einer leichten Verschärfung, die jedoch in den Tabellen und dem ift Online Tool „Einsatzempfehlungen FE 14/2“ berücksichtigt werden. Ein Berechnungsbeispiel für die Widerstandsfähigkeit gegen Windlast befindet sich im FAQ-Bereich unter www.ift-rosenheim.de.

Eine weitere Änderung zur bisherigen Entwurfsfassung findet sich bei den Anforderungen an die Schlagregendichtheit und die Widerstandsfähigkeit gegen Windlast für Außentüren. Hier kann zwischen geschützter und ungeschützter Einbaulage differenziert werden. Dadurch ergeben sich erhebliche Erleichterungen bei barrierefreien Außentüren.

Durch die DIN 18055 werden die Ausschreibung und die CE-Kennzeichnung erheblich vereinfacht, da die Anforderungen klar definiert und in einer Norm zusammengefasst sind. Für die Verfahren zur CE-Kennzeichnung und der Leistungserklärung ergeben sich keine Änderungen; sie sollten jedoch der Empfehlung entsprechen. Hierzu beinhaltet der Kommentar zur DIN EN 14351-1 ausführliche Erläuterungen, Praxisbeispiele und alle notwendigen normativen Grundlagen und Verweise. Die Online verfügbare ift-Einsatzempfehlung ermöglicht eine einfache und normkonforme Ermittlung der Fensterklassen für Windlast, Schlagregendichtheit und Luftdichtigkeit.

Robert Altmannshofer
Robert Altmannshofer
Chefredakteur und Objektleiter industrieBAU

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