Danish National Maritime Museum

Schifffahrtsmuseum Helsingor
Bild: Luca Santiago Mora

Ende 2013 eröffnete das Dänische Nationale Schifffahrtsmuseum in Helsingør nahe Kopenhagen. Es liegt in direkter Nachbarschaft zum historischen Schloss Kronborg und einem ambitionierten Kulturzentrum. In diesem Kontext beweist der Museumsneubau des dänischen Architekturbüros BIG Verständnis für den regionalen Charakter und taucht mit seiner spektakulären Architektur in ein ehemaliges Trockendock ab. Statt das Museum einfach um das 150 m lange und 25 m breite Trockendock herum zu bauen, setzte das Team um den Architekten Bjarke Ingels seinen Entwurf 7 m unter der Wasseroberfläche in die Seiten des 60 Jahre alten Trockendocks hinein.


Die freigebliebenen offenen und begehbaren Bereiche des ursprünglichen Docks bilden das Kernstück des Ensembles, um das sich die in den Flanken eingebrachte Ausstellung windet. Die an Schiffsdecks erinnernden Brücken verlaufen im Zickzack als Querverbindungen zwischen den zwei Längsseiten der alten Anlage und geben den Blick auf die majestätische Umgebung oberhalb und die in ihrem ursprünglichen Zustand belassenen Betonwände im Inneren des Trockendocks frei. Die Verbindungswege selbst sind an den Seitenwänden und Innendecken mit Farbaluminium von Novelis bekleidet. Durch ihre schrägen Anordnungen dienen die Brücken den Besuchern als Abkürzungen zu den verschiedenen Teilen der Ausstellung. In Verbindung mit dem spitz zulaufenden Trockendock verstärken sie den maritimen Charakter. Dieser international Aufsehen erregende Entwurf überzeugte schließlich auch die Wettbewerbsjury und setzte sich gegen die Ideen der anderen Wettbewerbsteilnehmer durch. Bjarke Ingels erklärt, dass das Museum durch die Einbindung in das Trockendock komplett unsichtbar ist und somit der freie Blick auf das majestätische Schloss erhalten bleibt. Dennoch gelingt es, dank des schlüssigen Gesamtkonzeptes, eine große Anziehungskraft für Museumsbesucher herzustellen.

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