DGNB fordert Neuausrichtung der EnEV

 

Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. spricht sich für eine grundlegende Neuausrichtung und Weiterentwicklung der EnEV aus. Ihrer Meinung nach wird das Potenzial der gebauten Umwelt bei weitem nicht ausgeschöpft, beispielsweise im Hinblick auf die Reduzierung des Ausstoßes klimaschädlicher Gase. Die Forderung der DGNB zielt darauf ab, Gebäude ganzheitlich zu betrachten, mit einer Methodik, die transparent und nachvollziehbar ist. So soll der Betrachtungsraum auf Basis der Ökobilanzierung über den gesamten Lebenszyklus erweitert werden und grundsätzlich eine Technologieoffenheit für mehr Innovation geschaffen werden. Darüber hinaus wünscht sich die Gesellschaft eine Bewertung der Effizienz und Wirtschaftlichkeit energiesparender Maßnahmen auf Basis der Lebenszykluskostenrechnung und dass auch die Liegenschaft bzw. das Quartier in die Gebäudebetrachtung mit einbezogen werden.

Der Fokus einer zukünftigen EnEV sollte über die Betrachtung des Primärenergiebedarfs hinaus erweitert werden. So sollte der Aufwand für die Herstellung der im Gebäude eingesetzten Bauprodukte und technischen Anlagen (graue Energie) in die Bilanzierung einbezogen werden. Ein großer Vorteil einer so neu ausgerichteten EnEV würde darin bestehen, dass es Bauherren und Planern völlig offen bliebe, mit welchen Konzepten und Technologien die gesetzlichen Anforderungen erfüllt werden. Dieses Regelwerk sei in hohem Maße innovationsfreundlich, und es soll die Freiheit schaffen für Bauherren, Bestandshalter und Planer mit dem geringstmöglichen Aufwand die maximale Wirkung für den Klimaschutz zu erzielen. Vorreiter in der Bau- und Immobilienwirtschaft haben in den vergangenen Jahren viele positive Projektbeispiele realisiert und gezeigt, dass die ganzheitliche und lebenszyklusorientierte Betrachtung zu wirtschaftlichem Klimaschutz führt. Bis heute sind rund 1.000 Gebäude nach DGNB zertifiziert.

 

 

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